Kostenwahrer Abopreis

Unser mittelfristiges Ziel ist es, mit den Einnahmen des bioveganen Gemüseabo-Betriebs faire Löhne mit einer Boden aufbauenden Bewirtschaftung und lokaler Direktvermarktung zu finanzieren. Wir streben einen Monatslohn von 5000 CHF für 100% (45h pro Woche) an und wollen diesen 13 mal auszahlen. Das ist schon wesentlich besser als in der Landwirtschaft üblich, wo 55 Stunden pro Woche gearbeitet wird und 4500 CHF nur 12 mal ausgezahlt wird. Auf dem Weg zu fairere Löhnen kannst du uns mit einem freiwilligen Beitrag unterstützen. So möchten wir die realen Kosten für nachhaltiges lokales Bio-Gemüse decken und Stück für Stück vom entfremdeten Marktpreis wegkommen.

Oft sind eine regenerative Bodenbearbeitung und faire Arbeitsbedingungen nicht im Marktpreis inkludiert. Wir möchten diese zwei wichtigen Faktoren ebenfalls einpreisen, denn nur so hat eine kleinstrukturierte, resiliente und biodiverse Bio-Landwirtschaft in der Schweiz eine Zukunft. Diese Art von Landwirtschaft ist eher arbeitsintensiv, dafür können wir auf die Investition in schwere, teure Maschinen verzichten, die wiederum den Boden verdichten.

Wir laden dich ein, Teil von der Lösung zu werden. Zusätzlich zum Abo-Basispreis kannst du uns mit einem frei wählbaren und freiwilligen Betrag unterstützen, diesen Weg der Veränderung einzuschlagen. Wir verstehen aber auch, wenn diese Zusatzkosten für dich persönlich nicht drin liegen.

 

BERECHNUNG KOSTENWAHRER ABOPREIS
(Stand Januar 2023)

 

ZWEI KONKRETE BEISPIELE VON ZUKUNFTSFÄHIGER LANDWIRTSCHAFT:

  • Regenerative Bodenbearbeitung

Sind unsere Gemüseparzellen einmal angelegt, bearbeiten wir den Boden nicht mehr mit schweren Maschinen. Durch minimale Bodenbearbeitung, z.B. mit der Grelinette, verbessern wir die Bodenfruchtbarkeit kontinuierlich und bauen Humus auf. Diese biologisch hoch aktiven Böden bringen gesunde und robuste Pflanzen hervor.

Die immer schwereren landwirtschaftlichen Maschinen, die in der grossflächigen Landwirtschaft eingesetzt werden, setzen den Boden unter Druck. Laut Agroscope verschlechtern sich die Wachstumsbedingungen für Pflanzenwurzeln durch Bodenverdichtung. Gleichzeitig nimmt das Wasseraufnahmevermögen der Böden ab, was zu beträchtlichen gemeinwirtschaftlichen Kosten führt.


  • Sortenvielfalt dank Pro Specie Rara

75 Prozent der Sortenvielfalt bei Gemüse und Früchten ging im 20. Jahrhundert verloren. Zusammen mit der Stiftung Pro Specie Rara engagieren wir uns für den Erhalt von vom Aussterben bedrohten Sorten und bauen so viel wie möglich Pro Specie Rara-Gemüsesorten an. Die rund 500 privaten und dezentralen Sortenvermehrer:innen von Pro Specie Rara pflanzen seltene und heimische Sorten an und schicken das neu gewonnene Saatgut wieder zurück an die Stiftung. Die Erhaltung des Saatgutes ist also dezentral und vielfältig geregelt. Im Jahr 2022 haben wir beim Hof Narr die Auberginensorte “White Sword” und die Sojabohnen “Black Jet” als Sortenvermehrer kultiviert. So hat Pro Specie Rara inzwischen über 1’500 Garten- und Ackerpflanzen und mehr als 2’000 betreute Obstsorten in ihrem Sortiment. Diese Pflanzen sind widerstandsfähig und optimal an unsere Klimazonen angepasst.

Saatgut ist eine politische Angelegenheit. Denn der globale Samenmarkt wird von einer Handvoll grosser Saatgutproduzenten dominiert. Diese haben ihr Saatgut einerseits oft mit rechtlich und ethisch hoch umstrittenen Patenten versehen und produzieren andererseits eben nicht nur Saatgut, sondern auch gleich die passenden Pestizide dazu. Und da sich Hybridsorten nicht vermehren lassen, begeben sich Bäuerinnen und Bauern in eine Abhängigkeit und sind gezwungen, jährlich neues Saatgut zu kaufen.

Ein kleiner Exkurs in die Geschichte zeigt zudem, wie wichtig genetische Vielfalt für die Ernährungssicherheit ist: Im Jahr 1845 schlitterten die Leute in Irland in eine Hungersnot, weil ein Pilz die gesamte Kartoffelernte im Land zerstörte. Auch die Schweiz und das restliche Europa wurden später von derselben Kartoffel-Fäulnis heimgeholt. Viele Menschen wurden aufgrund der Kartoffelkrankheit gezwungen, auszuwandern.