Unsere Hühner
Unsere Hühner-Mädels sind aus diesem Mechanismus heraus gerettet worden: da an Ostern besonders viele Eier konsumiert werden, werden nach Ostern besonders viele Legehennen getötet. Doch NARREN sind rechtzeitig am Ort des Geschehens gewesen und haben Einige retten können, ihnen erstmals ein Leben schenken können. Bei uns auf HOF NARR sind sie zum ersten Mal unter die Sonne getreten, haben Erde unter den Krallen gespürt, freie Luft geatmet. Unseren Damen, die besonders gerne ein Sonnenbad nehmen und im Freien scharren, muss unser bescheidenes Gehege wie das Paradies vorgekommen sein. Jedenfalls haben sich die nackten, federlosen, rot glühenden, geschundenen Tiere gut erholt und sind kecke, menschenfreundliche Damen geworden. Trotz der liebevollen Zuwendung, die sie hier auf HOF NARR bekommen, sind Einige von ihnen an der Überzüchtung zu Eierlegemaschinen gestorben: ihr Körper ist unter den Missbildungen einfach zusammen gebrochen, oder sie sind bei einer Legenot gestorben.
SO KANNST DU UNSERE HÜHNER UND UNSEREN HAHN UNTERSTÜTZEN. Sie benötigen tägliche Pflege, Futter und Platz zum leben.
Die sogenannten Masthühner
An diesem Tag fuhr er schneller als sonst, er war spät dran. In der Brüterei war es dieses Mal wieder stressig gewesen. Nach dem Einladen raste er Richtung Mastbetrieb. Das Ausladen machte er unbewusst und fast automatisch. Kiste um Kiste.Dann bloss weg und noch eine Runde Schlaf schnappen. Das Piepsen im Transporter hatte er wie einen Tinitus immer in den Ohren, auch wenn er längst zuhause war.Doch halt, piepste da nicht wirklich was? Er hielt an und sah: vier kleine Küken mussten aus den Kisten gefallen sein. Quicklebendig und nicht tot wie sonst manchmal.Er kam völlig aus dem Konzept. Er blieb einfach stehen und schaute sie an.Wie hübsch sie waren. Wie herzallerliebst.Vorsichtig nahm er eines in die Hand. „Thierry“ hörte er sich sagen. So hatte sein Hund geheissen als er klein war.Niemals konnte er ihnen etwas antun. Sie piepsten Ja um seine Hilfe. Doch wohin mit den vier Knöpfen? Chouchou, Julie, Amélie und Thierry sind bei uns eingezogen. Dem Fahrer danken wir für sein Herz und wünschen ihm, dass es offen bleiben darf.
Unsere Hähne
Kay
Kay wurden von einer lieben Familie gerettet und konnte dort leben. Doch da sie das Haus verlassen müssen und Kay nicht mitkommen kann, haben die Menschen einen Platz gesucht. So ist der bezaubernde Kay bei uns gelandet. Er liebt Menschen und ihren Schoss. Er ist unfassbar sozial und zuckersüss. Niemand entkommt seinem Charme.
Baldur
Er und sein Bruder waren zwei weitere Hähne die die Nachbarn störten. Während Benji auf den Lebenshof Hof Ring zu unseren Freunden ziehen durfte, kam Baldur hierher.
So klein er auch ist, so gross ist sein Selbstwertgefühl! Er schreckt vor keinem noch so grossen Gegenüber ab und lässt ganz gerne den Chef raus hängen. Manche nennen ihn Napoleon, Angeber oder Teufelchen. Mittlerweile hat er aber ehrenhaft seine Aufgabe als Hüter der Damen übernommen und wir sind mächtig stolz auf ihn!
Wusstet ihr das 90% der Anfragen zur Aufnahme von Hähnen daher kommen, dass die Nachbarn sich über das Krähen beschweren und somit die Schlachtung droht? Sind wir als Gesellschaft derart unbelastbar geworden, dass wir nicht einmal mehr ein morgendliches Kikeriki ertragen? Da liegt das Übel doch klar im Stresslevel und nicht im Hahn begraben.
Männliche Hühner haben es allgemein schwer. Entweder werden sie direkt nach der Geburt getötet (die Brüder der Legehennen) oder sie dienen nur als Vatertiere, deren Sperma abgeholt wird für die Zucht.
In jedem Fall wird das wunderbare Wesen der Hähne komplett verkannt.
EIER SUCHEN
Angesichts des täglichen Erlebens unserer geretteten Hühner, ist es gerade vor Ostern einmal Zeit für ein paar nachdenkliche Gedanken zum Thema Huhn und Ei oder "Legehenne" und "Nahrungsmittel". Und wenn die folgenden Worte nachdenklich oder traurig stimmen, so ist die positive Nachricht (wie am Ende des Newsletters) dabei, dass alles, aber wirklich alles, ohne Hühnereier möglich ist.
"Eier suchen", dieser Begriff hat über die Jahre des Zusammenlebens mit ehemaligen Legehennen eine ganz neue Bedeutung erlangt.
Die einjährigen, sogenannten Althennen, die zu uns kommen, zeigen oftmals Beschwerden verschiedener Art. Aber immer, ja wirklich immer, haben sie zu tun mit ihrer Zucht auf intensives Eierlegen.
Das Spektrum der Beschwerden geht von Entzündung am Legedarm über Osteoporosen, da alle Nährstoffe ins Ei und nicht in den Körper gehen, bis hin zur Legenot (das Ei bleibt im überzüchteten Legedarm stecken und verursacht Schmerzen). Dies sind nur einige der Beispiele unter denen die überzüchteten Legehennen leiden können.
Oftmals ist der Fall auch nicht ganz klar und so geht es dann ans: Eier suchen.
Und die finden sich dann auch an seltsamen Orten. Wie zum Beispiel bei Madita. Unzählige Follikel haben sich in ihren Bauchraum verirrt und wachsen weiter um "ausgewachsene" Eier zu werden. Gleichzeitig wachsen auch die Beschwerden und Bakterien.
Ein Albtraum für ein fühlendes Lebewesen.
In ihrem Fall konnte eine Operation Linderung verschaffen, oftmals ist keine Hilfe möglich.
Bei Wildvögeln gibt es dieses Problem nicht. Sie legen ja auch nur ein paar Eier pro Jahr während der Brutzeit.
Das Leid der Legehennen ist zu 100 % menschengemacht und zu den gleichen 100% unnötig.
Denn Niemand braucht Eier um zu überleben und glücklich zu sein, ausser die Vögel selber.
Oder in den Worten von Madita:
Ich wollt, ich wär ein Huhn
Ich hätte nichts zu tun
Ich legte jeden Tag ein Ei
Und Sonntags auch mal zwei
Ich wollt, ich wär ein Menschentier
Mach dann aus 2 plus 2 zwar vier
Doch würde mich wenig kümmern
Um Legehennen und ihr Wimmern.
Habt ihr euch schon mal überlegt
Warum ein Huhn denn täglich legt
Warum ein Vogel der im Frühling nur
Sich fort würd pflanzen laut Natur?
Habt ihr gewusst, dass meine Brüder
Niemals bestaunen ihr Gefieder?
Nicht weil sie dies nicht würden wollen
Nein weil nur Weiblein leben sollen.
Wir Damen dürfen ein Jahr leben
Doch müssen wir dann alles geben.
Statt 10 im Jahr nun täglich legen
Und bitte sehr- nur nicht bewegen.
Denn alle Energie soll ja ins Ei
Mein Körper ist euch einerlei.
Ganz nackt ist unser kleiner Rücken,
Der Dauerstress hat seine Tücken.
Ich wollt, ich wär ein Huhn
Und könnt einmal tun
Was ich so gerne täte
Ein bisschen Scharren im Gejäte.
Einmal die Sonne wirklich sehen
Ein wenig mal im Schatten stehen.
Einmal mit meinen Freunden gackern
Einmal ein wenig schabernackern.
Ich wollt ihr würdet mich erkennen
Und mich bei meinem Namen nennen.
Ich wünscht’ ihr hättet Augen für die Seele
Der es so oft an allem fehle.
Ich wünschte nur ihr würdet sehen,
dann blieb die Welt für mich kurz stehen.
Ich bin ein Lebewesen so wie ihr
Zum LEBEN hergekommen hier.
Ich hab euch nie was angetan
Genauso wenig wie mein Hahn.
Und nach 'nem knappen Menschenjahr
Seid ihr unsrer überdrüssig, wahr?
Ich wollt, ich wär kein Huhn,
dann könnt ich endlich ruh’n
Ich würde nie mehr Eier legen
Und mich nur fröhlich viel bewegen.
Mein Name wär dann Liberta
Und alle Federn wären da.
Ich würd als Freundin aufgenommen
Und würd in Eure Arme kommen.
Ich wäre lustig, doch bescheiden
Und müsste endlich nicht mehr leiden.
Wir hätten jede Menge Spass
Wie schön wär das, wie schön wär das.
Ein Lebewesen in uns sehen
Und mit uns neue Wege gehen.
Ich danke euch, dass ihr mich hört
Und euch wohl sicherlich empört.
Und aus Empörung wächst die Kraft,
die die Veränderung erschafft.
Wenn alle rufen: tu' Jemand was gegen das Leid
Vergesst nicht, dass ihr Jemand seid.
Es gibt unzählige tolle Alternativen zum basteln und farbenfroh den Frühling zu begrüssen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Schöne Osterbilder, Fensterschmuck, Steinkunst und Holzhandwerk machen jedem Kind Freude und lassen sich ausserdem wunderbar verschicken, zum Beispiel an all die lieben Menschen die zur Zeit nicht unterwegs sein können.
Bertrand der ewige Hüter der Hühner… Mehr zu ihm erfahrt ihr auf unserer Seite “in liebevollem Gedenken”.